Belladonna, Arsen & Co.

FliegenpilzEin leiser Tod, schleicht er sich doch meist heimtückisch und ohne Vorwarnung durch die Gliedmassen des Opfers. Ein Tod ohne Blutvergiessen. In der heutigen Krimiliteratur ist der Giftmord nicht mehr ganz so populär dennoch nicht unspektakulär. Gerade die „Queen of Crime“ Agatha Christie (1890-1976) greift oft zu Giften um ihre Bücheropfer um die Strecke zu bringen. Es heisst, der Giftmord sei typisch für Frauen. Ohne Blut, ohne Kraftaufwand und allerorts verfügbar.

Doch der Giftmord birgt für den Täter ein kleines Risiko und auch einen Vorteil. Manchmal ist der Tatzeitpunkt oder umgekehrt der Eintritt der Wirkung nicht genau planbar, jedoch hat man dann wenn das Warten auf den Tode Tage oder Wochen dauert auch genug Zeit sich ein Alibi zu verschaffen…

Allein die Menge macht das Gift

Gifte oder besser Giftpflanzen findet man im und ums Haus im Garten oder auf dem Spaziergang. Da kann man schnell mal schwach werden und eben auch zum Täter oder Täterin. Viele der Pflanzen, die in hohen Dosen giftig sind, finden in der richtigen eben kleineren Dosis in der Medizin und Homöopathie ihren Einsatz.

Eines der giftigsten Gifte auf natürlicher Basis ist Rizin. In Val McDermid Roman „Schleichendes Gift“ wird damit ein Fussballstar umgebracht.

Arsen und Spitzenhäubchen

Nebst den pflanzlichen Giftstoffen gibt es auch eine Vielzahl von chemisch hergestellten giftigen Substanzen wie etwa Arsen, Zyankali, Barbiturate, etc. Nicht nur im weltbekannten Film, auch in diversen Büchern wird mit chemischen Giften gemordet.

In Hakan Nesser vielschichtigen Thriller „Himmel über London“ wird Phenobarbital verwendet, in Berry Eisler Tokio Killer Serie greift John Rain des Öfteren auf Kaliumbasierte Gifte zurück, welche schwer nachweisbar sind.

Menschliche Gifteleien

Manches Gift kommt in Krimis zum Einsatz. Eins der schlimmsten Gifte verabreicht der Mensch jedoch selbst. Gifteleien aus Neid, Eifersucht, Lüge und Hass wirken stärker als manches Gift. Gar gegen sich selbst wirkt das Gift der falschen Hoffnung. Diesem fällt der Taxifahrer Jeff Sutton in Iain Levisons „Hoffnung ist Gift“ zum Opfer. Der unschuldig Verurteilte erhofft vergebens seine Freilassung.

Einige Bücher zum Thema

  • Ina Haller, Gift im Aargau
  • Arthur W. Upfield, Die Junggesellen von Broken Hill
  • Agatha Christie, Morphium
  • Karin Slaughter, Belladonna
  • Daniel Holbe, Giftspur
  • Alan Bradley, Flavia de Luce
  • Scott Turow, Das Gift der Gewissheit
  • Iain Levisons, Hoffnung ist Gift
  • Håkan Nesser - Himmel über London

Für einen Besuch

Torre Abbey in Torquay/UK: Giftgarten, der Agatha Christie gewidmet ist www.torre-abbey.org.uk

Zug: Garten SHI Homöopathie Schweiz www.shi.ch/garten

Foto einer Belladonna/Tollkirsche im SHI-Garten:
Belladonna

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