Daniel Suarez – Kill Decision

Daniel Suarez – Kill DecisionIn Amerika erfolgen innert kurzer Zeit mehrere terroristische Anschläge. Nur wenige Menschen wissen, dass es sich um Drohnenangriffe handelt.

Eine Gruppe Computerspezialisten ist auf dem Weg zur Veröffentlichung einer visuellen Erkennungssoftware, welche Videoaufnahmen analysieren und die darauf zu sehenden Aktivitäten deuten kann. Das Interesse an der Software ist gross, doch sie wissen nicht was sie* damit auslösen und was es schlussendlich für sie bedeuten wird.

Gleichzeitig….In Tansania erforscht in die Biologin Linda McKinney das Verhalten von Weberameisen. Sie entwickelt dazu eine Software für Schwarmverhalten. Mitten in ihrer* Forschungsarbeit wird sie von Odin, dem ominösen Anführer einer Spezialeinheit entführt. Welchen Zweck hat die Entführung? Wer ist Odin und auf welcher Seite steht er? Will er wirklich die Angriffe auf Amerika stoppen? Oder vertritt er die Interessen der Waffenlobby? Wie hängt dies alles zusammen?

Das ist die Ausgangslage im High Tech Thriller von Daniel Suarez. Suarez gehört zu den erfolgreichsten Autoren dieses Genres. Sein Buch „Darknet“ schaffte es vom Selbstverlag an die Spitze internationaler Science Fiction Bestseller.

Doch kann man beim Inhalt von „Kill Decision“ noch von Science Fiction sprechen? Suarez beschreibt nichts anderes als bereits existierende Waffensysteme (insbesondere Drohnen) und was daraus werden könnte. Automatische Sniperstellung zum Beispiel. Wer denkt da nicht an automatische Selbstschussanlagen an der Berliner Mauer, und das ist schon lange her. Verschärfte Realität sozusagen was Suarez uns auftischt. Wie es zu einem High Tech Thriller gehört, werden dazu zig technische Ausdrücke und Abkürzungen verwendet. Davon sollte man sich nicht irritieren lassen, und gegebenfalls mal einen Begriff nachschlagen. Hierbei bewegt sich Suarez auf hohem Niveau. Er hat auf sorgfältigste recherchiert, und man merkt schnell, dass er einst Software Ingenieur war und sich bei modernen Kriegswaffen auskennt.

Geschickt baut Suarez mögliche Szenarien autonomer Kriegsführung auf. So beginnt für seine Protagonisten eine Jagd über die halbe Welt. Das Team von Odin kämpft an vielen Fronten und der Feind könnte überall sein. Bevor es Richtung Finale geht, beschreibt er die Schlacht von Colorado. Was Suarez in dieser Phase des Buches hinlegt ist Extra-Klasse. Die Helden geraten in Gefahr, und müssen in einer spektakulären Aktion fliehen. Es gilt: Feuer frei! Es wird geballert was das Zeug hält, alle erdenklichen Waffen und Gerätschaften kommen zum Einsatz. Da geht dem Aktion-Freund das Herz auf und die Buchseiten fangen beinahe Feuer. Im Showdown ist dies schwer zu toppen. Leider gelingt Suarez dies nicht wirklich, denn „Grösser“ ist heisst nicht gleich „Besser“.

Klar ist die Figurenzeichnung klischeehaft, klar ist das Ende etwas pathetisch, klar ist die Story schnell überschaubar, aber trotzdem wurde der Roman in die Top Ten Liste der „Zeit“ Bestenliste 2013 aufgenommen. Da gehört er auch hin, denn Suarez Ideenreichtum und seine Umsetzung von technisch Möglichkeiten in beinahe reale Szenarien hat was Beängstigendes. Wollen wir hoffen, dass es nicht soweit kommt.






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