Hansjörg Schneider - Hunkeler's Geheimnis

Hansjörg SchneiderAuf Einladung der Bibliothek Baar hat Hansjörg Schneider (78) in einer rund 1 ¼ stündigen Lesung aus seinem neunten Fall des Kommissär Hunkeler gelesen. Aber nicht nur dies denn wer Schneider kennt weiss, dass sein vielseitiges Schaffen auch im Alter immer noch sehr «ergiebig» ist.

So hörten die knapp 20 Zuhörer aus Kolumnen und teils auch aus privaten Texten, die über das Denken und die Haltung des Autors viel Aussagen. Schneider hat eine konservative Haltung, die nichts mit alt, jedoch mit vielen menschlichen Werten zu tun hat. Dies macht ihn umso sympathischer. Im Alter von 78 ist es klar, dass er auch über die «verbleibende» Zeit sinniert und auch hier mit viel Humor und auch notwendigem Ernst erzählt.

Schneider’s Lesung aus «Hunkelers Geheimnis» beginnt mit dem Erwachen Hunkelers im Basler Merian-Iselin-Spital. Irritiert merkt er, dass er nach einer Unterleibs-OP in einem Zweierzimmer mit Stephan Fankhauser liegt. Es stellt sich heraus, dass dieser ehemalige Banker in seiner Jugend in den 68ern aktiv als Linker dabei war – eben wie Hunkeler auch. Sie kennen sich.. Hunkeler jedoch ist es nicht ums Palavern, der andere stört ihn zu sehr. Er erfährt aber, dass Fankhauser auf den Tod wartet, er hat Krebs. Nachts hört Hunkeler, wie eine Schwester das Zimmer betritt, er verlangt eine Schlaftablette. Während er so langsam am Wegdösen ist, sieht er, wie diese Frau eine Spritze aufzieht, sich Fankhauser verbal und körperlich dagegen wehrt, dieser jedoch kraftlos ist und keine Chance hat.

Hunkeler’s feine Nase nimmt den Zimtgeruch wahr, ebenso erkennt er einen roten Rubin an der Hand der Frau. Dann schwebt er weg und realisiert nichts mehr. Am anderen Morgen stellt man fest, dass Fankhauser in der Nacht gestorben ist.Hunkeler beginnt zu Grübeln. Was hat er gesehen? Was hat er geträumt? Er ist Polizist, man muss doch – aber halt, Hunkeler ist ja pensioniert, er muss nichts mehr. Und doch, seine alte Polizistenseele lässt keine Ruhe…..

Auf die Frage aus dem Publikum, wann eine neuer «Hunkeler» erscheint, weicht Schneider aus. Er arbeitet zurzeit an seiner Biografie, kommt ins Schwärmen, wie er mit dem Aufarbeiten des Stoffes viele Ereignisse und Episoden aus dem Leben neu erlebt.

Hansjörg Schneider

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